25 Jahre Sportkegelclub "Frei weg" Gestungshausen
Chronist: Roland Höcherich im Jahr 1983
(Für die Homepage aufbereitet von Jürgen Heyder im Jahr 2003)
Das 25jährige Bestehen des Kegelclubs Freiweg ist zwar kein weltbewegendes Ereignis, im Sinne alter Tradition, aber diese Zeitspanne entspricht einer umfangreichen und vor allem einer aktivierten Vereinstätigkeit auf breiter Basis und verdient uneingeschränkt eines bescheidenen Rückblicks, auch der Volksmund spricht bei dieser Zahl von einer Generation!
Es ist nicht so, daß das Kegeln in Gestungshausen, als ein neuer Begriff zu verzeichnen gewesen wäre, keineswegs, denn dieser Sport wurde schon in früheren Zeiten ausgeführt und als Freizeitgestaltung gefrönt! Jedoch war das nur in den Sommermonaten möglich, da die Bahnen einseitig offen waren und daher nur witterungsbedingt genutzt werden konnten. Es gab auch keinen geregelten Kegelbetrieb, sondern man fand sich, je nach Belieben zusammen, wobei der Sonntagnachmittag den Vorrang hatte, und erfreute sich mit Spielen "Zubaß" und "Ulmer", jedenfalls überwiegend. Was die älteren Kammeraden betrifft, die haben ein Montagskegeln veranstaltet, in der Form einer "Partie"! Damit soll zum Ausdruck kommen, das ein disziplinierter Ablauf nicht vorhanden war!
Am 07. November 1958 fanden sich in der Gastwirtschaft Oskar Bauer, durch die Initiative von Roland Höcherich, die sich interessierenden Kegelfreunde, zu einer Besprechung, zwecks Gründung eines Kegelvereins, zusammen, um über die grundsätzlichen Richtlinien Information zu erhalten und die vereinsinternen Aufgaben in Erfahrung zu bringen. Im Hinblick auf die, schon im Ort bestehenden Vereine und Interessensgemeinschaften, war es ein mutiger Schritt, einen weiteren Verein ins Leben zu rufen, aber die Zusammenkunft, und der Vortrag, waren von einer Begeisterung geprägt, wo sich auf Anhieb 13 Kameraden, die Gründung eines Kegelvereins befürworteten und offiziell dafür einsetzten! Die sich anschließende Wahl der Vorstandschaft hatte folgendes Ergebnis zu verzeichnen:
1. Vorstand:Günther Lojewski
2. Vorstand:Oswald Bauer
Schriftführer:Günther Schelhorn
Kassier:Siegfried Köhn
Der neu gegründete Verein erhielt nach eingehender Übereinkunft den Namen, "Kegelclub Frei weg Gestungshausen" , Vereinslokal ist die Gastwirtschaft Oskar Bauer!
Nun mußten die organisatorischen Angelgenheiten, näher unter die Lupe genommen, wie die Festlegung der Kegelabende und der gesamte Ablauf des Vereinsgeschehen, war programmäßig zu formieren. Darüber hinaus wurde Verbindung mit den Nachbarvereinen aufgenommen, mit dem Grundsatz, für eine echte sportliche-, kameradschaftliche- und freundschaftliche Zusammenarbeit, nicht nur einzustehen, sondern diese für alle Zukunft zu erhalten und als einen festen Bestandteil des Vereins werden zu lassen! Das waren wiederrum die Akzente die Roland Höcherich, aufgrund seiner Erfahrungen, den neuen Verein, mit auf den Wege gab.
Jedenfalls an Aufgaben und Verpflichtungen fehlte es nicht, dabei hatte nicht nur die Vorstandschaft, Bemühungen verschiedener Art auf sich zu nehmen, sondern überwiegend auch die Akteure, die mit Mannschaftskämpfen und anderen Diszilinen konfrontiert wurden und dabei bestrebt waren, ihren Auftrag, im Sinne des Vereins, auszuführen! Diese Einstellung machte sich auch im Laufe der Jahre positiv bemerkbar, denn die Aktivität zeigte eine eindeutige Erfolgstendenz! 1963 wurde der Interessensgemeinschaft der Kegelclubs "Coburg-Land" beigetreten und der Name des Vereins wurde dahingehend geändert und heißt neuerdings, "Sportkegelclub 'Frei weg' Gestungshausen"! Unter anderen haben zwischenzeitlich beide Mannschaften, sowohl bei der Gruppe A, als auch bei der Gruppe B die Jahresmeisterschaft erkämpft, für den Verein war es ein glanzvoller Erfolg!
Zu diesem Zeitpunkt ist in Erwähnung zu bringen, daß die Kegelbahn in Gestungshausen (Betonbahn) derartig in Mitleidenschaft genommen ist, daß ein Kegeln im Sinne der Vorschriften, nahezu nicht mehr möglich war, sicherlich war es eine Entscheidung von weitragender Bedeutung, eine vollautomatische Kegelbahn zu erstellen, vorrangig für den Vereinswirt, als auch für den Verein, aber die Notwendigkeit wurde erkannt und mit Elan wurde die Maßnahme (Kegelbahn) in Angriff genommen und in die Tat umgesetzt!
Der 28. Juli 1964 war der Tag der Einweihung, es war ein markanter und glücklicher Tag, für den Clubwirt Oskar Bauer und für den Verein, denn der Inhaber konnte in seinen Ausführungen zum Ausdruck bringen, daß diese Sportanlage nach den modernsten Erkenntnissen gebaut und ohne in Anspruchnahme von Zuschüssen vollendet werden konnte. Er übergab diese Kegelsportanlage in die Obhut der Kegelsportler mit der Maßgabe, dieselben in sportlichen Sinne zu nutzen und damit auch schonend zu erhalten. Damit steht für die Öffentlichkeit eine Sportanlage zur Verfügung, die in jeder Beziehung ausreichend und allen Anforderungen gerecht wird!
Den Einweihungsfeierlichkeiten wohnten viele Besucher bei und erwähnten auch in ihren Ansprachen, anerkennende Worte und stellten die Bedeutung dieser Anlage heraus und wurde als ein Schmuckstück im Ort bezeichnet!
Mit den Vorhandensein dieser neuen Bundesbahn konnten sich die Kegler des Vereins positiv entfalten und die Aufwärtsentwicklung setzte sich weiter fort und die Leistungen waren entsprechend. Meisterschaften und Einzelsieger, zählten zu den Errungenschaften der Vereinsjahre!
Anläßlich des 10jährigen Bestehens im Jahre 1968 führte der Verein erstmals ein Pokalkegeln durch, wo 56 Mannschaften sich beteiligten und damit eine Veranstaltung größeren Ausmaßes sich abwickelte; das ist ein sichtbares Zeichen dafür, daß der Verein, seine sich gestellten Grundsätze gewahrt hat und mit den Vereinen freundschaftliche und kameradschaftliche Beziehungen aufrecht erhält!
Nach eingehender Überprüfung der laufenden Niederschriften und sorgfältiger Beobachtung der sich abzeichnenden Mannschaftsleistungen, kann die Feststellung getroffen werden, daß die Stärke des Freiweg Gestungshausen, überwiegend in der Förderung der Jugendarbeit zu finden ist, denn die amtierenden Jugendwarte, haben bei ihren Kommentaren immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß sie weiterhin bestrebt sein wollen, die Jugend für den Kegelsport zu gewinnen und damit den notwendigen Ersatz für die Seniorenmannschaften zu sichern! Diese Machenschaft war schon immer ein wichtiger Grundsatz und hat auch wertvolle Früchte getragen bzw. gebracht.
So war es nicht verwunderlich, daß anläßlich der Jahreschlußversammlung, der seinerzeit amtierende 1. Vorsitzende (Günter Borchardt) bei seinem Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1969, unmißverständlich zum Ausdruck bringen konnte, "es war ein Jahr der bisher größten Erfolge des Clubs". Es ergab sich, daß die 1. Mannschaft sich als Meister der Bezirksliga heraus kristallisierte und damit in die Bezirks-Oberliga aufsteigt. Die 2. Mannschaft wurde Vizemeister und damit Aufsteiger in die A-Klasse, einen guten 4. Platz sicherte sich die 3. Mannschaft und die 4. Mannschaft den 3. Tabellenplatz. Außerdem konnten noch einige Einzelkegler mit Gold- Silber- und Bronzemedallien aufgrund ihrer gute Ergebnisse ausgezeichnet werden!
Auch konnte sich die 1. Mannschaft anläßlich des Pokalturniers 1970 des Sportkeglervereins Coburg-Land, das in Scheuerfeld ausgetragen wurde und im Endspiel gegen Frohnlach als Sieger hervorging, auszeichnen. Selbstverständlich gibt es im Vereinsleben nicht nur Erfolge und damit positives zu berichten, sondern auch Schattenseiten sind mit von der Partie, diese treten nur nicht in den Vordergrund, müssen aber auch überwunden werden und das ist wieder Aufgabe der Funktionäre, die manche Sorge auf sich nehmen und bereinigen. Das sind solche Mitglieder, die den Verein einen ausgeglichenen Ablauf angedeihen lassen! Auch sind diese besorgt, um ein gutes Einvernehmen der Mitglieder, in dem sie die Geselligkeit nicht zu kurz kommen lassen wollen. Es werden Kameradschaftsabende und andere Vereinsfeiern organisiert, wo alle Clubmitglieder daran teilnehmen können, dazu zählen auch die Vereinsausflüge und Wanderungen, das fördert wiederum die Zusammengehörigkeit und die Kameradschaft nach vielen Seiten. Das ist auch ein Grund dafür, daß der Mitgliederstand sich stets nach oben bewegt, 1972 waren es 40 Mitglieder und der Verein war in der Lage 5 Mannschaften zur neuen Saison zu melden, was als positiv zu bezeichnen ist!
Das der Sportkegelclub Gestungshausen, in seiner Beweglichkeit und Aktivität nicht nachgelassen hat, beweisen die durchgeführten Ortsmeisterschaften, wo nicht nur Männer daran teilnahmen, sondern auch Frauen ihr Können unter Beweis stellten, damit wurde auch der sich wiederholende Wettbewerb "Das sportliche Dorf" einschneidend unterstützt!
Die verschiedenen durchgeführten Pokalkegeln waren für den Verein Aushängeschilder, die Zeugnis ablegten von höchsten sportlichen Leistungen und vorbildlicher Kameradschaft. Die Beteiligung der Vereine aus den oberfränkischen Raum steigerte sich von Fall zu Fall. In der Regel fanden die Sieger-Ehrungen im Clublokal ihren Ablauf, wo die Würde der Veranstaltung zum Ausdruck gebracht worden ist und die jeweiligen Sieger mit wertvollen Trophäen ausgezeichnet worden sind! Eine Ausnahme machte das "Pokalkegeln" 1978, anläßlich des 20jährigen Bestehens, wo 78 Mannschaften beteiligt waren, fand die Siegerehrung im Saale der Gastwirtschaft Fischer statt und fand mit einen sich anschließenden Tanz, ihren Abschluß!
Anläßlich der Jahreschlußversammlung im gleichen Jahr, gab der 1. Vorsitzende (Wolfgang Kujus) in seinen Rückblick, das gute bis sehr gute Abschneiden der Mannschaften in den Tabellen bekannt und freute sich über die feststehenden 3 Aufsteiger! In der gleichen Versammlung wußte auch Sportwart (Helmut Gleichmann) ohne Umschweife, für die respektablen Mannschaftsleistungen und auch beim Pokalkegeln, von einer beispielhaften Gemeinschaftsarbeit zu berichten und bezeichnete das Sportjahr als das Erfolgreichste, seit Bestehen des Clubs!
Aus den Niederschriften der folgenden Jahre konnte ein neuer Stil festgestellt werden, wo der Chronist (Gerhard Trohorsch) am Schluß des Geschäftsjahres, eine Übersichtstafel erstellte, welche alle maßgebenden Vereinsbewegungen auf einen Blick zu übersehen sind! Zum Beispiel die Mitgliederbewegung, die Abschlußzahlen des Kassenberichtes, der jeweilige Tabellenstand, die Spielklasse, das Punkteverhältnis aller Mannschaften, hinzu kommen noch die vereinseigenen Veranstaltungen, sowie die, der Nachbarvereine die besucht worden sind. Diese Übersichtstafeln sind, sofern eine wahrheitsgetreue Aufzeichnung erfolgt, als positiv zu bewerten! Es würde den Rahmen sprengen, wollte man auf alle Einzelheiten eingehen, deshalb soll nur auf das Wesentliche eingegangen werden. Herausragend ist allerdings dabei, daß die 1. Mannschaft sich eine Reihe von Jahren in einer der höchsten Spielklasse, Landesliga Nord sich nicht nur behaupten, sondern desöfteren einen Spitzenplatz eingenommen hat. Aufgrund unglücklicher Umstände mußte diese im Spieljahr 1981/82 in die nächst untere Spielklasse absteigen!
Aus den Aufzeichnungen im Protokollbuch konnte weiter entnommen werden, daß in der Regel, im Laufe der Spieljahre die Mannschaften, in der Zwischenzeit stehen 6 im Spielbetrieb, den Verein nach besten Kräften vertreten und halten ihre Positionen in den Tabellen, zufriedenstellend! Aus Anlaß des Jubiläumsjahres wurde wieder ein Pokalkegeln durchgeführt, wobei 118 Mannschaften sich am Wettstreit beteiligten, diese Veranstaltung ist nach Ablauf der 25 Jahre die herausragendste und kann als Mammutveranstaltung bezeichnet werden! Es ist bezeichnend für den Sportkegelclub "Frei weg" Gestungshausen, daß in der bisherigen Vereinsarbeit, die Vorstandschaft die sich namentlich, des öfteren geändert hat, sich stets dafür einsetzte, mit den Nachbarvereinen, den nötigen sportlichen Kontakt aufrecht zu erhalten und den kameradschaftlichen Umgang zu wahren, die hohe Beteiligung am Jubiläums-Pokalkegeln, ist Ausdruck dieser Gepflogenheiten und soll auch für die Zukunft das Motto sein!
Bei dieser Rückblende soll das gute und vorbildliche Einvernehmen mit dem Vereinswirt Oswald Bauer und seiner Familie, nicht in Vergessenheit geraden, denn in seinen Räumen haben alle Kegelbrüder einen Ort, wo sie jederzeit zuvorkommend und freundlich aufgenommen werden! Durch das Vorhandensein der automatischen Bundeskegelbahn, konnten sich die Akteure des Vereins, je nach Fähigkeiten entfalten und ihre Leistungen steigern, so daß der Club auf sportlicher Ebene, Anerkennung und Wertschätzung, bei allen Nachbarvereinen gefunden hat! Möge dieses gute Verhältnis für immer aufrecht erhalten werden, damit der Sportkegelclub "Frei weg" Gestungshausen, sich weiterhin so bewähren kann wie bisher, damit auch seinen Mitgliedern die Möglichkeit gegeben ist, sich an dem Kegelsport zu erfreuen und auch als Freizeit nutzen zu können!
Roland Höcherich
Als Ergänzung zu der vorstehenden Chronik entnimmt man dem Sportteil der Neuen Presse vom 28. Juni 1983 folgendes:
"... die Teilnehmer an den Oberfränkischen, Bayerischen und sogar Deutschen Kegelsportmeisterschaften:
Oswald Bauer1966 (Senioren)
Klaus Fugmann1968 (Jugend)
Helmut Gleichmann1972 (Junioren)
Volkmar Puff1973 (Junioren, Bayrischer Meister)
Stefan Bauer1981 (Jugend B, 2. bayrischer Meister)
1981 (Jugend B, 3. deutscher Meister)
Klaus Bauer1982 (Jugend A)
..."
31.01.03/ Jürgen Heyder
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