Das 25jährige Bestehen des Kegelclubs Freiweg ist zwar kein weltbewegendes Ereignis, im Sinne alter Tradition, aber
diese Zeitspanne entspricht einer umfangreichen und vor allem einer aktivierten Vereinstätigkeit auf breiter Basis
und verdient uneingeschränkt eines bescheidenen Rückblicks, auch der Volksmund spricht bei dieser Zahl von einer
Generation!
Es ist nicht so, daß das Kegeln in Gestungshausen, als ein neuer Begriff zu verzeichnen gewesen wäre, keineswegs, denn
dieser Sport wurde schon in früheren Zeiten ausgeführt und als Freizeitgestaltung gefrönt! Jedoch war das nur in den
Sommermonaten möglich, da die Bahnen einseitig offen waren und daher nur witterungsbedingt genutzt werden konnten. Es gab
auch keinen geregelten Kegelbetrieb, sondern man fand sich, je nach Belieben zusammen, wobei der Sonntagnachmittag den
Vorrang hatte, und erfreute sich mit Spielen "Zubaß" und "Ulmer", jedenfalls überwiegend. Was die
älteren Kammeraden betrifft, die haben ein Montagskegeln veranstaltet, in der Form einer "Partie"! Damit soll
zum Ausdruck kommen, das ein disziplinierter Ablauf nicht vorhanden war!
1. Vorstand: | Günther Lojewski |
2. Vorstand: | Oswald Bauer |
Schriftführer: | Günther Schelhorn |
Kassier: | Siegfried Köhn |
Der neu gegründete Verein erhielt nach eingehender Übereinkunft den Namen, "Kegelclub Frei weg Gestungshausen"
, Vereinslokal ist die Gastwirtschaft Oskar Bauer!
Nun mußten die organisatorischen Angelgenheiten, näher unter die Lupe genommen, wie die Festlegung der Kegelabende und
der gesamte Ablauf des Vereinsgeschehen, war programmäßig zu formieren. Darüber hinaus wurde Verbindung mit den
Nachbarvereinen aufgenommen, mit dem Grundsatz, für eine echte sportliche-, kameradschaftliche- und freundschaftliche
Zusammenarbeit, nicht nur einzustehen, sondern diese für alle Zukunft zu erhalten und als einen festen Bestandteil des
Vereins werden zu lassen! Das waren wiederrum die Akzente die Roland Höcherich, aufgrund seiner Erfahrungen, den neuen
Verein, mit auf den Wege gab.
Jedenfalls an Aufgaben und Verpflichtungen fehlte es nicht, dabei hatte nicht nur die Vorstandschaft, Bemühungen
verschiedener Art auf sich zu nehmen, sondern überwiegend auch die Akteure, die mit Mannschaftskämpfen und anderen
Diszilinen konfrontiert wurden und dabei bestrebt waren, ihren Auftrag, im Sinne des Vereins, auszuführen! Diese
Einstellung machte sich auch im Laufe der Jahre positiv bemerkbar, denn die Aktivität zeigte eine eindeutige
Erfolgstendenz! 1963 wurde der Interessensgemeinschaft der Kegelclubs "Coburg-Land" beigetreten und der
Name des Vereins wurde dahingehend geändert und heißt neuerdings, "Sportkegelclub 'Frei weg' Gestungshausen"!
Unter anderen haben zwischenzeitlich beide Mannschaften, sowohl bei der Gruppe A, als auch bei der Gruppe B die
Jahresmeisterschaft erkämpft, für den Verein war es ein glanzvoller Erfolg!
Zu diesem Zeitpunkt ist in Erwähnung zu bringen, daß die Kegelbahn in Gestungshausen (Betonbahn) derartig in
Mitleidenschaft genommen ist, daß ein Kegeln im Sinne der Vorschriften, nahezu nicht mehr möglich war, sicherlich war
es eine Entscheidung von weitragender Bedeutung, eine vollautomatische Kegelbahn zu erstellen, vorrangig für den
Vereinswirt, als auch für den Verein, aber die Notwendigkeit wurde erkannt und mit Elan wurde die Maßnahme (Kegelbahn)
in Angriff genommen und in die Tat umgesetzt!
Der 28. Juli 1964 war der Tag der Einweihung, es war ein markanter und glücklicher Tag, für den Clubwirt Oskar
Bauer und für den Verein, denn der Inhaber konnte in seinen Ausführungen zum Ausdruck bringen, daß diese Sportanlage
nach den modernsten Erkenntnissen gebaut und ohne in Anspruchnahme von Zuschüssen vollendet werden konnte. Er übergab
diese Kegelsportanlage in die Obhut der Kegelsportler mit der Maßgabe, dieselben in sportlichen Sinne zu nutzen und
damit auch schonend zu erhalten. Damit steht für die Öffentlichkeit eine Sportanlage zur Verfügung, die in jeder
Beziehung ausreichend und allen Anforderungen gerecht wird!
Den Einweihungsfeierlichkeiten wohnten viele Besucher bei und erwähnten auch in ihren Ansprachen, anerkennende Worte
und stellten die Bedeutung dieser Anlage heraus und wurde als ein Schmuckstück im Ort bezeichnet!
Mit den Vorhandensein dieser neuen Bundesbahn konnten sich die Kegler des Vereins positiv entfalten und die
Aufwärtsentwicklung setzte sich weiter fort und die Leistungen waren entsprechend. Meisterschaften und Einzelsieger,
zählten zu den Errungenschaften der Vereinsjahre!
Anläßlich des 10jährigen Bestehens im Jahre 1968 führte der Verein erstmals ein Pokalkegeln durch, wo 56 Mannschaften
sich beteiligten und damit eine Veranstaltung größeren Ausmaßes sich abwickelte; das ist ein sichtbares Zeichen dafür,
daß der Verein, seine sich gestellten Grundsätze gewahrt hat und mit den Vereinen freundschaftliche und
kameradschaftliche Beziehungen aufrecht erhält!
Nach eingehender Überprüfung der laufenden Niederschriften und sorgfältiger Beobachtung der sich abzeichnenden
Mannschaftsleistungen, kann die Feststellung getroffen werden, daß die Stärke des Freiweg Gestungshausen, überwiegend
in der Förderung der Jugendarbeit zu finden ist, denn die amtierenden Jugendwarte, haben bei ihren Kommentaren immer
wieder zum Ausdruck gebracht, daß sie weiterhin bestrebt sein wollen, die Jugend für den Kegelsport zu gewinnen und
damit den notwendigen Ersatz für die Seniorenmannschaften zu sichern! Diese Machenschaft war schon immer ein wichtiger
Grundsatz und hat auch wertvolle Früchte getragen bzw. gebracht.
So war es nicht verwunderlich, daß anläßlich der Jahreschlußversammlung, der seinerzeit amtierende 1. Vorsitzende
(Günter Borchardt) bei seinem Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1969, unmißverständlich zum Ausdruck bringen konnte,
"es war ein Jahr der bisher größten Erfolge des Clubs". Es ergab sich, daß die 1. Mannschaft sich als Meister
der Bezirksliga heraus kristallisierte und damit in die Bezirks-Oberliga aufsteigt. Die 2. Mannschaft wurde Vizemeister
und damit Aufsteiger in die A-Klasse, einen guten 4. Platz sicherte sich die 3. Mannschaft und die 4. Mannschaft den
3. Tabellenplatz. Außerdem konnten noch einige Einzelkegler mit Gold- Silber- und Bronzemedallien aufgrund ihrer gute
Ergebnisse ausgezeichnet werden!
Auch konnte sich die 1. Mannschaft anläßlich des Pokalturniers 1970 des Sportkeglervereins Coburg-Land, das in
Scheuerfeld ausgetragen wurde und im Endspiel gegen Frohnlach als Sieger hervorging, auszeichnen. Selbstverständlich
gibt es im Vereinsleben nicht nur Erfolge und damit positives zu berichten, sondern auch Schattenseiten sind mit von
der Partie, diese treten nur nicht in den Vordergrund, müssen aber auch überwunden werden und das ist wieder Aufgabe
der Funktionäre, die manche Sorge auf sich nehmen und bereinigen. Das sind solche Mitglieder, die den Verein einen
ausgeglichenen Ablauf angedeihen lassen! Auch sind diese besorgt, um ein gutes Einvernehmen der Mitglieder, in dem
sie die Geselligkeit nicht zu kurz kommen lassen wollen. Es werden Kameradschaftsabende und andere Vereinsfeiern
organisiert, wo alle Clubmitglieder daran teilnehmen können, dazu zählen auch die Vereinsausflüge und Wanderungen,
das fördert wiederum die Zusammengehörigkeit und die Kameradschaft nach vielen Seiten. Das ist auch ein Grund dafür,
daß der Mitgliederstand sich stets nach oben bewegt, 1972 waren es 40 Mitglieder und der Verein war in der Lage 5
Mannschaften zur neuen Saison zu melden, was als positiv zu bezeichnen ist!
Das der Sportkegelclub Gestungshausen, in seiner Beweglichkeit und Aktivität nicht nachgelassen hat, beweisen die
durchgeführten Ortsmeisterschaften, wo nicht nur Männer daran teilnahmen, sondern auch Frauen ihr Können unter Beweis
stellten, damit wurde auch der sich wiederholende Wettbewerb "Das sportliche Dorf" einschneidend unterstützt!
Die verschiedenen durchgeführten Pokalkegeln waren für den Verein Aushängeschilder, die Zeugnis ablegten von höchsten
sportlichen Leistungen und vorbildlicher Kameradschaft. Die Beteiligung der Vereine aus den oberfränkischen Raum
steigerte sich von Fall zu Fall. In der Regel fanden die Sieger-Ehrungen im Clublokal ihren Ablauf, wo die Würde der
Veranstaltung zum Ausdruck gebracht worden ist und die jeweiligen Sieger mit wertvollen Trophäen ausgezeichnet worden
sind! Eine Ausnahme machte das "Pokalkegeln" 1978, anläßlich des 20jährigen Bestehens, wo 78 Mannschaften
beteiligt waren, fand die Siegerehrung im Saale der Gastwirtschaft Fischer statt und fand mit einen sich anschließenden
Tanz, ihren Abschluß!
Anläßlich der Jahreschlußversammlung im gleichen Jahr, gab der 1. Vorsitzende (Wolfgang Kujus) in seinen Rückblick,
das gute bis sehr gute Abschneiden der Mannschaften in den Tabellen bekannt und freute sich über die feststehenden 3
Aufsteiger! In der gleichen Versammlung wußte auch Sportwart (Helmut Gleichmann) ohne Umschweife, für die respektablen
Mannschaftsleistungen und auch beim Pokalkegeln, von einer beispielhaften Gemeinschaftsarbeit zu berichten und
bezeichnete das Sportjahr als das Erfolgreichste, seit Bestehen des Clubs!
Aus den Niederschriften der folgenden Jahre konnte ein neuer Stil festgestellt werden, wo der Chronist (Gerhard
Trohorsch) am Schluß des Geschäftsjahres, eine Übersichtstafel erstellte, welche alle maßgebenden Vereinsbewegungen
auf einen Blick zu übersehen sind! Zum Beispiel die Mitgliederbewegung, die Abschlußzahlen des Kassenberichtes, der
jeweilige Tabellenstand, die Spielklasse, das Punkteverhältnis aller Mannschaften, hinzu kommen noch die vereinseigenen
Veranstaltungen, sowie die, der Nachbarvereine die besucht worden sind. Diese Übersichtstafeln sind, sofern eine
wahrheitsgetreue Aufzeichnung erfolgt, als positiv zu bewerten! Es würde den Rahmen sprengen, wollte man auf alle
Einzelheiten eingehen, deshalb soll nur auf das Wesentliche eingegangen werden. Herausragend ist allerdings dabei,
daß die 1. Mannschaft sich eine Reihe von Jahren in einer der höchsten Spielklasse, Landesliga Nord sich nicht nur
behaupten, sondern desöfteren einen Spitzenplatz eingenommen hat. Aufgrund unglücklicher Umstände mußte diese im
Spieljahr 1981/82 in die nächst untere Spielklasse absteigen!
Aus den Aufzeichnungen im Protokollbuch konnte weiter entnommen werden, daß in der Regel, im Laufe der Spieljahre die
Mannschaften, in der Zwischenzeit stehen 6 im Spielbetrieb, den Verein nach besten Kräften vertreten und halten ihre
Positionen in den Tabellen, zufriedenstellend! Aus Anlaß des Jubiläumsjahres wurde wieder ein Pokalkegeln durchgeführt,
wobei 118 Mannschaften sich am Wettstreit beteiligten, diese Veranstaltung ist nach Ablauf der 25 Jahre die
herausragendste und kann als Mammutveranstaltung bezeichnet werden! Es ist bezeichnend für den Sportkegelclub
"Frei weg" Gestungshausen, daß in der bisherigen Vereinsarbeit, die Vorstandschaft die sich namentlich,
des öfteren geändert hat, sich stets dafür einsetzte, mit den Nachbarvereinen, den nötigen sportlichen Kontakt aufrecht
zu erhalten und den kameradschaftlichen Umgang zu wahren, die hohe Beteiligung am Jubiläums-Pokalkegeln, ist Ausdruck
dieser Gepflogenheiten und soll auch für die Zukunft das Motto sein!
Bei dieser Rückblende soll das gute und vorbildliche Einvernehmen mit dem Vereinswirt Oswald Bauer und seiner Familie,
nicht in Vergessenheit geraden, denn in seinen Räumen haben alle Kegelbrüder einen Ort, wo sie jederzeit zuvorkommend
und freundlich aufgenommen werden! Durch das Vorhandensein der automatischen Bundeskegelbahn, konnten sich die Akteure
des Vereins, je nach Fähigkeiten entfalten und ihre Leistungen steigern, so daß der Club auf sportlicher Ebene,
Anerkennung und Wertschätzung, bei allen Nachbarvereinen gefunden hat! Möge dieses gute Verhältnis für immer aufrecht
erhalten werden, damit der Sportkegelclub "Frei weg" Gestungshausen, sich weiterhin so bewähren kann wie
bisher, damit auch seinen Mitgliedern die Möglichkeit gegeben ist, sich an dem Kegelsport zu erfreuen und auch als
Freizeit nutzen zu können!
Roland Höcherich
Als Ergänzung zu der vorstehenden Chronik entnimmt man dem Sportteil der Neuen Presse vom 28. Juni 1983 folgendes:
"... die Teilnehmer an den Oberfränkischen, Bayerischen und sogar Deutschen Kegelsportmeisterschaften:
Oswald Bauer | 1966 (Senioren) |
Klaus Fugmann | 1968 (Jugend) |
Helmut Gleichmann | 1972 (Junioren) |
Volkmar Puff | 1973 (Junioren, Bayrischer Meister) |
Stefan Bauer | 1981 (Jugend B, 2. bayrischer Meister) |
| 1981 (Jugend B, 3. deutscher Meister) |
Klaus Bauer | 1982 (Jugend A) |
..."
31.01.03/ Jürgen Heyder