(Für die Homepage aufbereitet von Jürgen Heyder im Jahr 2003)
10 Jahre - ist das nicht ein etwas bescheidenes Jubiläum? Für Außenstehende sicherlich. Sicherlich nimmt sich unsere
"10" in unserem Jahrhundert der Superlative mit seinen Rekordzahlen, angesichts der Tatsache, daß sich
der Mensch anschickt, das Weltall zu erobern und hier mit "astronomischen" Zahlen rechnet, recht
bescheiden aus. Aber gerade unsere schnellebige "Super-Zeit" macht Verschnaufpausen notwendig, verlangt
Zeitpunkte des Rückblickens der Nachbedrachtung, der Besinnung auf Vergangenes und Geleistetes. Dieser Rückschau
soll auch die nachfolgende Bedrachtung dienen.
Vor 10 Jahren schlug also die offizielle Geburtsstunde unseres Clubs. Seine eigentlichen Anfänge liegen dagegen
wesentlich weiter zurück, sind aber heute zeitlich nicht genau bestimmbar, da sie sich im Laufe der Zeit allmählich
aus den gelegentlichen Bierkegeln entwickelten. Wollten wir gar die Anfänge des Kegelns in unserem Ort aufspüren,
müßten wir in der Zeitrechnung weit zurückgreifen, sicherlich bis in die Zeit der Verleihung der Stadtrechte in
Jahre 1550. Schon im Mittelalter nämlich war das "Kugeln" unter der Dorflinde, später in den Wirtshäusern,
ein beliebter Zeitvertreib der ländlichen Bevölkerung. So mag das Kegeln in den wärmeren Jahreszeiten an Sonntagen,
an der Kirchweih oder den vier Jahrmärkten für Bürger, Bauern und Händler aus dem Ort und der engeren Umgebung eine
willkommene Abwechslung gewesen sein.
Diese Anfänge liegen aber im Dunkel der Vergangenheit. Hier sind wir nur auf Vermutungen angewiesen. Erst mit
Beginn unseres Jahrhunderts tritt das Kegeln hier am Ort in das Licht der beweisbaren Existenz. Ältere Einwohner
erinnern sich, daß zu dieser Zeit in zwei Wirtshäusern gekegelt wurde, nämlich in den heutigen Gastwirtschaften
Oskar Bauer und Karl Dötschel. Dazu hatte vorher noch eine Kegelbahn bei der heutigen Gastwirstschaft Willi
Fischer bestanden. Zwei davon fielen Brand und baulichen Veränderungen zum Opfer. Lediglich die Bahn unseres
Clubwirtes überdauerte auch die beiden Weltkriege und erhielt das Kegeln in unserem Ort bis in die jüngste Zeit
am Leben, ermöglichte schließlich die Gründung eines Kegelclubs.
Diese Kegelbahn war zum Hof hin offen und erlaubte daher das Kegeln nur während der wärmeren Jahreszeit. Hier
trafen sich dann an Sonntagen Kegelbegeisterte zum beliebten "Zupaß" oder auch zum "Entenkegeln
", und bald weckte die mit Donnergrollen zurückrollende Kugel auch den letzten Schläfer im Äußerdorf und
verriet ihm, wo er den angebrochenen Nachmittag kurzweilig verbringen konnte. Auf kostspielige Reklame konnte man
da verzichten. Mit zunehmenden Bierkonsum - meist ging es ja um "Maßen" - stieg auch die Stimmung in
der "Kugelbah", und die "Platten" und "Pudel" häuften sich.
Neben diesen sich meist zufällig ergebenden sonn- und feiertäglichen Kegelrunden fand sich ab 1957/58 immer
regelmäßiger eine Reihe jüngerer Interessenten, meist aktive Fußballer, an jedem Freitag zum Kegeln ein. Diese
Runde wuchs immer mehr zusammen, ihr Umfang nahm immer festere Formen an. Hervorragenden Anteil daran hatte der
damalige Vorstand des Kegelclubs "Alle Neun" Sonnefeld, Roland Höcherich. Er hatte nicht nur einen
nahezu unerschöpflichen Vorrat an neuen Kegelspielen bereit, sondern verstand es auch, die Kegelabende immer
abwechlsungsreich und interessant zu gestalten und dadurch die Verbindungen immer mehr zu festigen.
Ein wichtiger Schritt dazu war unser erster "Clubkampf" gegen "Alle Neun", natürlich auf
seine Initiative hin. Die Begeisterung bei uns war groß, der Andrang dementsprechend, so daß leider nicht alle
mitkegeln konnten, da die Sonnefelder gar nicht so viel Gegner stellen konnten. Jeder schob 20 Schub in die
Vollen. Siegespreis: ein Kasten Bier. Was wir erhofft, womit wir aber nicht zu rechnen gewagt hatten, geschah:
Die "alten" Kegler aus dem Nachbarort wurden geschlagen. Im Überschwung der Freude - ich hatte damals
mit 121 die "Höh", Gerhard Schelhorn mit 120 Holz das zweitbeste Ergebnis erzielt - tröstete ich bei
meinen Schlußworten die Sonnefelder mit dem Hinweis, daß sie immerhin einer bisher noch ungeschlagenen Mannschaft
unterlegen waren!!
Diesem, im Hinblick auf die Clubgründung entscheidenden Ereignis, folgten noch zwei Freundschaftskämpfe gegen
die Clubs "Beinahe" und "Freier Schwung" aus Grub am Forst. Nun waren die Weichen für die
Gründung eines Kegelclubs gestellt! Unter tatkräftiger Mitarbeit von Roland Höcherich kam es am 07.11.1958
zur Gründungsversammlung im Lokal Oskar Bauer. Er eröffnete die Versammlung und leitete auch die sich anschließende
Wahl. 13 Kegler ließen durch ihre Unterschrift ihre Bereitschaft zum Zusammenschluß zu einem Kegelclub erkennen
und wählten folgende Vorstandschaft:
1. Vorstand: | Günther Lojewski |
2. Vorstand: | Oswald Bauer |
Schriftführer: | Günther Schelhorn |
Kassier: | Siegfried Köhn |
Nun brauchte der Club auch einen Namen. Mehrere standen zur Debatte. Schließlich entschied man sich für
"Frei weg!". Damit war der Kegelclub "Frei weg" Gestungshausen geboren und gleichzeitig aus
der Taufe gehoben!
Die folgenden Wochen und Monate galten vor allem der Ordnung des Kegelbetriebes und der Festigung des Clubs.
Schon an der ersten Jahresschlußversammlung am 13. Februar 1959 konnte eine Satzung vorgelegt und beschlossen
werden, nach der der Club mit dem Zweck gegründet worden ist, um "neben dem Kegelsport vor allem auch die
Kameradschaft innerhalb der Kegelgemeinschaft zu pflegen. Darüber hinaus sollen freundschaftliche Beziehungen
zu benachbarten Kegelclubs angeknüpft und gefestigt werden", ein Grundsatz, dem der Club bis heute treu
geblieben ist. Um den Mitgliedern an den Kegelabenden genügend Gelegenheit zum Kegeln zu geben, beschränkte
die Satzung die Zahl der Mitglieder: "Sie soll in der Regel die Zahl von 17 Aktiven nicht überschreiten!
" Ein Beweis dafür, wie eifrig jeder bei der Sache war.
Besondere Aufmerksamkeit galt zu diesem Zeitpunkt der Gestaltung der Kegelabende. Sie waren von Anfang an der
Unterhaltung und der Geselligkeit gewidmet. Diesem Zweck dienten vor allem zahlreiche Kegelspiele. Hier war
wieder Roland Höcherich, der inzwischen dem Club beigetreten war, unser großer Lehrmeister. Oft dauerte es eine
geraume Zeit, bis uns die Spielregeln vertraut waren. Manche Kegler haben ihn darum noch heute in Verdacht, daß
er damals unsere Ahnungslosigkeit oft ausgenutzt hat, so z.B. bei der "Partie". In seiner Partei zu
sein, galt damals als sicherster Weg, am Schluß zu den Siegern zu gehören, denn nur er kannte anfangs die
Geheimnisse diese Spieles, nur er wußte, wann eine "Dopplung" fällig, wann man "im Keller"
oder wieder heraus war. Das Ende und der Ausgang des Spiels traf jedenfalls die übrigen Kegler meist ganz
überraschend.
Besonders beliebt ist aus dieser Zeit bis auf den heutigen Tag neben "Gartenzaun", "Ulmer",
"Hausnummer", "Häusla" und "Sechs-Tage-Rennen" der "Bürgermeister". Da
stiegen Spannung und Geschrei augenblicklich. Wehe, wenn es dann der Entscheidung entgegen ging und eine Kugel
vedächtig nach "Platte" klang! Dann erbebte die "Kugelbah" in den Grundfesten. Schon beim
nächsten Schub war meist alles vergessen. Kam gar eine "Schur", wurde der Glückliche sogar aus der Bahn
getragen.
Gerade diese Spiele waren es auch, die uns immer mehr Anhänger brachten, so daß wir uns an manchen Kegelabenden
vor Gästen kaum retten konnten. Dadurch festigte sich auch die Kameradschaft, während gleichzeitig spielerisch
ein Trainingserfolg und damit eine Leistungssteigerung erreicht wurden. Zum gleichen Zweck wurde auch 1959 der
"Kegelkönig" eingeführt. An jedem 1. Freitag im Monat schob dazu jeder 10 Schub in die Vollen. Dem
Sieger winkte am Ende des Jahres ein Bierkrug mit entsprechender Widmung.
Ein besonderes Problem bildete damals auch das Kugelmaterial. Die Kegelbahn hatte nämlich eine ziemlich rauhe
Betonfläche, die zudem mit zunehmendem Lebensalter immer mehr Risse und Unebenheiten aufwies - trotz steter
Ausbesserungsarbeiten. Jede Kugel war darum nach kurzer Zeit "eierig". Nun erhob sich die Doktorfrage,
ob sie "hochkant" oder "walz" gekegelt werden müsse. War sie aber auch nur etwas "
verkantet", konnte man die überraschendsten Schübe erleben. Darüber und über die Frage, ob und wann sich
eine Kugel beim "Drehen" "fängt", gab es dann oft endlose Diskussionen, vielleicht wenn
gerade ein Scharfschütze einen Keil in das nächtliche Dunkel des Gemüsegartens geschossen und so eine Zwangspause
verursacht hatte.
Schlimmer war es schon, wenn dabei der Keil auch noch den Aufsteller traf, was hin und wieder doch geschah. Dann
mußten wir fürchten, wieder einen Kegeljungen zu verlieren, und einen geeigneten Kegeljungen zu finden, wurde
immer schwieriger. Lange Zeit hatte Walter Hofmann, inzwischen von Sonnefeld zu uns gestoßen, mit seinem Buben
diese Lücke geschlossen, aber schießlich mußten wir immer öfter zur Selbsthilfe greifen.
Das tat aber der Freude der Unentwegten keinen Abbruch. Der Kegelbetrieb war inzwischen durch den 1960 von
Walter Hofmann gestifteten Pokal bereichert worden. Auf ihn wurden jeweils 5 Schub in die Vollen, mit Eck und
mit Abräumen gekegelt. Im Winter wurde die Kegelbahn den Unbillen der Witterung zum Trotz mit Säcken, Latten
und Türen so gut es ging nach außen abgedichtet, der Ofen auf Weißglut gebracht, und los ging's! Wehe, wenn dann
in der allgemeinen Begeisterung das Ofenrohr zu Schaden kam!! Zeigten sich bei einer Kugel die ersten Risse, ein
sicheres Zeichen, daß sie den Anstrengungen nicht mehr lange gewachsen sein würde, denn trat "Kugeldoktor
" Oskar auf den Plan. Mit großer Geduld und viel Geschick gelangen ihm mit Leim, Schrauben und Einsätzen
erstaunliche "Operationen". Für eine Weile ging's wieder. Der Kegelbetrieb konnte weitergehen.
Ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des Clubs war der Beitritt zur "Interessengemeinschaft der
Kegelclubs Coburg-Land" und die Teilnahme an ihren Clubkämpfen. Die dabei erzielten Leistungen zeigen
deutlich den Leistungsanstieg aus den ersten bescheidenen Verhältnissen zum führenden Club der Gemeinschaft
auf. Bereits 1959 nahm der Club mit 2 Mannschaften an den Kämpfen teil und belegte unter 9 Mannschaften den
5. und 6. Platz. Im nächsten Jahr war es schon der 2. Platz für die "A", und auch die "B"
verbesserte sich auf den 5. Platz. Jedem der alten Kegler werden aus dieser Zeit die Rivalenkämpfe noch lebhaft
in Erinnerung sein, wenn nämlich "A" und "B" aufeinandertrafen. Schon Tage vorher wurde dann
die Stimmung durch entsprechende "Sprüche" und "Sticheleien" angeheizt. Am Kampftage war
dann die Spannung bei den zahlreichen Zuschauern, die natürlich meist die "B" anfeuerten, und bei
den Keglern kaum zu überbieten. Arme "A", wenn dann am Schluß die "B" die Nase vorn hatte!
Das ist allerdings bei 4 Kämpfen nur einmal der Fall gewesen. Diese drei Sieg-Holz wurden aber von uns lange
gefeiert und bei mancher Debatte noch Jahre später nachdrücklich betont.
Im ersten Jahr des Bestehens nahmen die meisten Kegler auch am "Nadelkegeln" der Interessengemeinschaft
in Niederfüllbach teil. 100 Schub in die Vollen waren damals zu absolvieren. Das schien uns damals eine gewaltige
Leistung. Neben einigen bronzenen und silbernen Nadeln, schafften Günther Schelhorn mit 524 Holz und Oswald Bauer
mit 521 Holz auf Anhieb die goldene Nadel.
Das Jahr 1961 brachte der Interssensgemeinschaft weiteren Zuwachs, der wieder eine Gruppenteilung notwendig machte.
Das brachte dem Club die erste Doppelmeisterschaft! Ein Silberpokal für die "A" und eine Keglerfigur für
die "B" waren der äußere Lohn. Aus dieser Zeit verdienen die Kämpfe mit unseren Freunden aus Wohlbach
besondere Erwähnung. Mit ihnen fühlten wir uns von Anbeginn an besonders eng verbunden. Kein Wunder daher, daß
diese Kämpfe immer harmonisch - auch wenn beide enge Meisterschaftsanwärter waren - und die Nachfeiern besonders
ausgedehnt waren. Bei einem solchen Kampf in Gestungshausen brauchten die Wohlbacher einmal fast zwei volle Tage,
ehe sie wieder die heimatlichen Gefilde erblickten, um dann ihren Ehefrauen und sonstige Anverwandten glaubhaft
zu versichern, daß die Kämpfe stets so lange dauern. Bei einem anderen Kampf mußte das Kegeln unterbrochen werden,
weil ein Regen die Wohlbacher "Mini-Bahn" unter Wasser gesetzt hatte. Nach gemeinsamen
Trockenlegungsversuchen konnte der Kampf nach geraumer Zeit wieder fortgesetzt werden.
Inzwischen war auch ein Wechsel in der Vorstandschaft eingetreten. Ab 1959 rückte Günther Borchardt zum 2.
Vorsitzenden auf, und ab 1960 übernahm Roland Höcherich die Führung des Clubs. Clubschreiber wurde der Mann
"mit den schönsten Zahlen" Siegfried Steiner. Mit dem Schriftführer Günther Schelhorn und dem Kassier
Siegfried Köhn blieb diese Vorstandschaft unverändert bis zum Jahr 1965. Seither liegt das Ruder des Clubs in
den Händen von Günther Borchardt, assistiert von Günther Trohorsch, später von Hartmut Kleiner als 2. Vorsitzenden.
In diese Zeit fallen einschneidende Ereignisse. Zunächst kann man 1963 wieder einmal eine Doppelmeisterschaft
feiern! Walter Hofmann gelingt das Doppel, er wird Kegelkönig und Pokalsieger. Im gleichen Jahr beginnen die
Verhandlungen um den Übertritt zu den Sportkeglern. Nach anfänglichen Widerstand muß sich schließlich der Club
der Mehrheit beugen. Mit einer Mannschaft nahm man im ersten Jahr an den Punktkämpfen des inzwischen gegründeten
Sportkeglervereins Coburg-Land teil. Gleichzeitig änderte der Club seinen Namen in Sport-Kegelclub
"Frei weg" Gestungshausen um.
Als letztjähriger Meister nahm die A-Mannschaft an der Oberfränkischen Meisterschaft teil. Dabei kam es in
Lichtenfels zu einem wohl einmaligen Ergebnis: Lichtenfels erreichte 1999 Holz, Gestungshausen 1666 Holz und
verlor damit mit 333 Holz. Diese Holzzahl schob aber auch Siegfried Steiner in diesem Kampf! Bei diesen
Meisterschaften belegte die Mannschaft nur den letzten Platz, da sie zu dieser Zeit bereits ohne eigene Bahn war.
Damit ist das Stichwort für das herausragendste Ereignis in der Geschichte unseres Clubs gegeben: Bau einer
neuen Kegelbahn. Angeregt durch die neuen Bahnen in Grub am Forst, waren die Überlegungen dazu schon längere
Zeit im Gang. Im Jahre 1963 nahmen die Vorstellungen bei unserem Clubwirt konkrete Formen an. Schließlich fiel
die für den Wirt und den Club schwerwiegende Entscheidung: eine vollautomatische Kegelbahn sollte im Rahmen
größerer Umbauten entstehen! Im März 1964 hauchte die gute alte "Kugelbah" in einer Wolke von Staub
ihr Leben aus. Mit Hochdruck ging es an den Neubau. Nach schwerem Ringen fiel die Entscheidung nahezu in letzter
Sekunde glückllicherweise zu Gunsten einer Doppelbahn.
Schon am 28.07.1964 konnte die neue Bahn eingeweiht werden. Das war ein Freudentag für den Clubwirt und
seine Familie und damit auch für uns Kegler! Zu diesem Zeitpunkt hatte allerdings die Anlage ihre Feuertaufe
hinter sich. Seit dem 18. Juli waren die Kugeln für das Bundeskeglersportabzeichen gerollt. Am Festabend konnte
unser Clubwirt freudestrahlend eben vielen Kegelbrüdern aus nah und fern zahlreiche Ortsbürger und Vertreter
des öffentlichen Lebens begrüßen. Voller Stolz konnte er darauf hinweisen, daß diese nach den modernsten
Gesichtspunkten erstellte Sportanlage ohne Zuschüsse errichtet worden war. Er empfahl die Anlage der Obhut
aller Kegler. Lange war die Reihe der Gratulanten. Der Kegelclub belohnte die Aufgeschlossenheit und
Unterstützung durch den Clubwirt mit einem anschließend durchgeführten Werbe- und Pokalkegeln. Es wurde für
Wirt und Club ein voller Erfolg! Den Pokal holte sich die Mannschaft "Alle Neune" Grub am Forst v
or "ESV Lichtenfels" und "50er Wildenheid". Außerdem wurde der beste Einzelkegler W. Schoder
von "Alle Neune" Grub ausgezeichnet. Die erfolgreichsten Kegler des Werbekegelns konnten bei der
anschließenden Siegerehrung außerdem hochwertige Sachpreise in Empfang nehmen.
Hier die Erstplatzierten:
Privatkegler | 1. H. Limmer, Gestungshausen |
| 2. Lothar Scholz, Gestungshausen |
| 3. G. Melzer, Gestungshausen |
Sportkegler | 1. K. Endres, Lichtenfels |
| 2. W. Grempel, Neustadt |
| 3. H. Rübensaal und H. Schrapp, Lichtenfels |
Neben den Siegern war wohl unser Kassier Siegfried Köhn der Glücklichste, konnte er doch nach Abzug der Unkosten
einen stattlichen Betrag der Clubkasse einverleiben. Die neue Kegelbahn brachte naturgemäß nicht nur für den
Club einen gewaltigen Aufschwung, sondern für den gesamten Kegelsport in unserem Ort. Um dem Rechnung zu tragen,
führte der Club seit 1965 Ortsmeisterschaften durch. Für den Club galt es zunächst, den Kegelbetrieb den neuen
Verhältnissen anzupassen. Endlich konnte man dem Einzeltraining mehr Raum lassen. Jeder Kegler durfte pro Abend
50 Schub absolvieren. Die linke Bahn blieb dem Geselligkeitskegeln vorbehalten. Da konnten Erfolge nicht
ausbleiben! Bereits 1965 erzielte die "B" in ihrer Gruppe die Meisterschaft, die "A"
war mit drei anderen Mannschaften punktgleich. Nach dem Ausscheidungskampf belegte sie hinter "Scharfes
Eck" Weidhausen den zweiten Platz.
Das Jahr 1966 brachte dann die dritte Doppelmeisterschaft, wobei die "A" mit 40:0 Punkten souverän
Meister wurde. Unvergeßlich ist dabei der Kampf bei "Gemütlichkeit" Weidhausen, der mit 1074:959
gewonnen wurde. Zum ersten Male war der Tausender überschritten! Einzelergebnisse: Oswald Bauer 225, Hartmut
Kleiner 221, Dieter Mooshacke 220, Konrad Faulhaber 212 und Dieter Kauf 196 Holz!
Im gleichen Jahr nahm Oswald Bauer als Vierter der "Oberfränkischen" als erster Kegler an der
"Bayerischen" teil.
Den bisherigen Höhepunkt brachte das Jahr 1967. Hier die Erfolge im Stenogramm: Klaus Lehmann Vereinsmeister,
zusammen mit Oswald Bauer in der Vereinsmannschaft. Klaus Fugmann Teilnehmer an der Oberfränkischen
Jugendmeisterschaft. BKSA-Kegeln in Schwandorf: Gold für Konrad Faulhaber und Klaus Lehmann, Silber für
Wolfgang Kujus. Die "B" zum 2. Male Pokalsieger in Weidhausen.
Den absoluten Hohepunkt bildete aber der Aufstieg unserer A-Mannschaft in die Bezirksliga Oberfranken-West.
Auf den neutralen Bahnen in Bischberg, Scheuerfeld und Michelau kegelten sie mit den Mannschaften "Mabo"
Coburg, "DJK" Lichtenfels, "50er" Wildenheid, Oberhaid, "Viktoria" Bamberg und
"Alle Neun" Neustadt um die begehrten fünf Plätze. Der dritte Platz sicherte zum Aufstieg. Ein großer
Erfolg unseres jungen Clubs und krönender Höhepunkt einer stetigen sportlichen Auswärtsentwicklung!
Und heute? Wo und wie steht der Club im Jubiläumsjahr? Er hat heute 33 Mitglieder und kegelt mit drei Mannschaften.
Er hat mit der neuen Kegelbahn die beste Voraussetzung für eine sportliche Weiterentwicklung. Zwar nimmt unsere
"A" nach Abschluß der Punktkämpfe zusammen mit 3 anderen Mannschaften nur den vorletzten Tabellenplatz
ein, doch sehen wir etwaigen Ausscheidungskämpfen mit Zuversicht entgegen. Die Mannschaft bewies eine gute
Kampfmoral und war beständig in ihren Leistungen. Nach der erreichten Holzzahl hätte sie einen guten Mittelplatz
verdient. Oft konnte sie, wie in Oberhaid, nur durch einen neuen Bahnrekord geschlagen werden. Für die Zukunft
fehlt ihr nur ein Quentchen Glück, das sie bis jetzt oft vermissen mußte.
Glücklicher schnitt unsere 2. Mannschaft ab, die in der A-Klasse den 5. Platz belegen konnte.
Einen großen Erfolg verzeichnete unsere 3. Mannschaft mit der Erringung der Meisterschaft in der B-Klasse.
Rückblick auf 10 Jahre Club-Geschichte! Eine Aufgabe, die wenig befriedigen kann, weil eine solche Rückschau
nur lückenhaft sein kann. Erinnerungen an Menschen und Begebenheiten tauchen auf, die wir schon längst vergessen
wähnten. Sie alle aufzuführen würde den Rahmen dieser Schrift sprengen. Andererseits erfüllt uns die Rückbesinnung
auf unsere Erfolge und die stete Aufwärtsentwicklung unseres Clubs auch mit Stolz und Freude. Daneben sollten wir
aber auch Dank empfinden, Dank allen Kegelfreunden, die uns in den ersten Jahren des Aufbaues zur Seite standen,
die die Begegnung mit uns gesucht haben, denen wir manchen Rat und schöne Stunden zu verdanken haben, Dank vor
allem unseren Clubwirt und seiner Familie für ihre Unterstützung. Sie haben vor allem mit dem Bahnbau erst die
Voraussetzungen dafür geschaffen, daß sich der Club auf der heutigen Höhe befindet.
Laßt uns, liebe Kegelbrüder, weiterhin mithelfen, jeder nach seinen Möglichkeiten, daß das Erreichte bewahrt und
ausgebaut wird! Laßt uns weiterhin zusammenhalten, dann wird auch unser Sport-Kegelclub "Frei weg"
Gestungshausen weiterhin wachsen, blühen und gedeihen, zur Förderung unseres schönen Kegelsports, zum Wohle
unseres Clubs, zu unserer eigenen Freude und Ertüchtigung!
"Gut Holz!"